Der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, ist eine gefährliche Hautkrebsform, die relativ schnell in weitere Organe streuen kann und bei manchen Betroffenen leider zu einem früheren Tod führt. 2012 wurde hierzulande bei 10.398 Männern und 10.416 Frauen der schwarze Hautkrebs diagnostiziert. 2.875 Menschen mussten aufgrund dieser Erkrankung früher sterben; davon 1.627 Männer und 1.248 Frauen.
Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass die Männer in dieser Hinsicht schlechter gestellt sind als die Frauen. Sie sterben demnach häufiger am Hautkrebs als die weiblichen Betroffenen.
Wissenschaftler aus Kanada untersuchen seit Längerem einen möglichen Zusammenhang zwischen der Chromosomen-Struktur von Mann und Frau und dem Krebs. Sie konnten jetzt feststellen, dass der scheinbar unterschiedliche Verlauf von Krebserkrankungen zwischen Mann und Frau auf ein bestimmtes Gen zurückzuführen ist.
Sowohl die X- als auch die Y-Chromosomen sind mit diesem Gen bestrückt. Sofern das Gen jedoch auf den X-Chromosomen liegt, wirkt es effektiver, weil es besser umgesetzt wird. Nun haben bekanntlich die weiblichen Zellen zwei X-Chromosomen, während die männlichen mit nur einem X- und einem Y-Chromosom ausgestattet sind.
Durch Untersuchngen an Zellkulturen belegten die Forscher, dass ein sogenanntes Eiweiß PR70 den Tumor weniger schnell anwachsen lässt und somit eine hemmende Funkltion besitzt. In weiblichen Zellen mit zwei X-Chromosomen konnte ein höherer Anteil dieses schützenden Eiweißes nachgewiesen werden als in den männlichen XY-Chromosomen-Zellen.
Die Forscher gehen somit davon aus, dass der unterschiedliche Krankheitsverlauf eines malignen Melanoms unter anderem auf die genetischen Unterschiede beider Gewchlechter zurückzuführen ist.
Eine weitere Ursache des unterschiedlichen Melanom-Verlaufs bei Mann und Frau könnte auch sein, dass Frauen die Angebote zur Krebsfrüherkennung häufiger annehmen als Männer. Ein möglicher Hautkrebs wird somit gegebenenfalls früher entdeckt, um noch effektiver behandelt zu werden.
Die Empfehlungen auch vor diesem Studienergebnis lauten daher, im Rahmen einer Krebsvorsorge alle zwei Jahre eine Hautuntersuchung vom Facharzt durchführen zu lassen. Erste Warnsignale von Hautkrebs könnten asymmetrisch auftretende Muttermale (evtl. mit ungleichem fransigem Abschluss oder unterschiedlicher Färbung) und Muttermale ab einer Größe von zwei Millimetern oder auch Muttermale mit Juckreiz und unangenehm brennendem Gefühl sein.
Léon C. L. van Kempen et al.
The protein phosphatase 2A regulatory subunit PR70 is a gonosomal melanoma tumor suppressor gene
Science Translational Medicine
12/2016; 8: 369.
Deutsche Klinik für Prävention KG
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