Immer mehr Menschen sind von Migräneattacken betroffen. Während sich die einen völlig abgeschottet für Stunden zurückziehen müssen, um den unangenehmen Schmerz ertragen zu können, sind andere auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen. So vielfältig die Migräneschübe auftreten können, so vielschichtig sind auch die Vorbeugemaßnahmen und Therapiemethoden für die etwa acht Millionen Migränepatienten hierzulande.
Wie die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG) berichtet, könnten etwa 30 % der Betroffenen von nicht medikamentösen Therapieformen profitieren, wenn sie sie regelmäßig und individuell angepasst anwenden. Besonders hilfreich sind demnach Methoden zur körperlichen Entspannung, wie beispielsweise die Progressive Muskelentspannung (PMR).
Durch wiederholendes Trainieren der Muskelan- und Muskelentspannung werden schmerzlindernde Areale im Gehirn in Aktion gesetzt. Entsprechende Auswertungen zeigen, dass die Migräneanfälle auf diese Weise um bis zu 45 % abnahmen.
Auch sogenannte kognitive Verhaltenstherapien tragen dazu bei, mögliche Ursachen der Migräne zu bekämpfen. Dazu gehört oftmals Stress, der von den Betroffenen zu spät oder gar nicht wahrgenommen wird. Spezielle Therapieformen können hier helfen, das eigene Körperbewusstsein zu fördern und das Verhalten entsprechend zu ändern.
Als eine weitere wichtige Vorbeugemaßnahme bei Migränepatienten bewährt sich regelmäßige körperliche Bewegung und Ausdauersport, so lautet die Empfehlung der Wissenschaftler von der DMKG. Untersuchungen haben gezeigt, wie wichtig Sport ist, damit die Migräneattacken seltener und mit einer geringeren Intensität auftreten.
Kropp P et al.
Entspannungsverfahren und verhaltenstherapeutische Interventionen zur Behandlung der Migräne. Leitlinie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
Nervenheilkunde
4/2016; 8: 502-515.
Deutsche Klinik für Prävention KG
Hannoversche Str. 24
31848 Bad Münder